Rudolf Bodingbauer (1937-2019)

In tiefer Trauer gibt der Steirische Blasmusikverband das Ableben seines langjährigen Landeskapellmeisters, Prof. Rudolf Bodingbauer, bekannt.

Der Mensch

Rudolf Bodingbauer wurde am 14. Jänner 1937 im oberösterreichischen Bad Zell geboren und begann noch in der Volksschule mit dem Erlernen der Violine und Klarinette. Sein großes musikalisches Talent wurde recht früh erkannt und so war ihm eine künstlerische Karriere schon fast vorgezeichnet.

Im Jahr 1957 begann er schließlich mit dem Musikstudium am Mozarteum in Salzburg und schloss dieses 1963 ab. Bereits während des Studiums war er aktiver Soldat des Österreichischen Bundesheeres bei der Militärmusik Salzburg, unter anderem als Musikmeister. 1968 war er für kurze Zeit Kapellmeister der Gardemusik in Wien und noch im selben Jahr wechselte er als Militärkapellmeister in die Steiermark. Diese leitete er bis ins Jahr 1995, wobei ihn sein enormes Wissen und Können auch außerhab des Militärmusikwesens zu einem begehrten Fachmann machten.

So war Bodingbauer von 1972 bis 1997 als Lehrbeauftragter an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz und von 1979 bis 1998 als freier Mitaarbeiter des ORF Steiermark als Moderator der Sendung "Zauber der Blasmusik" tätig. Die Verleihung des Ehrentitels "Professor" im Jahr 1992 war nur eine der vielen Ehrungen, die er für seine umfassennden Leistungen erhielt.

Rudolf Bodingbauer (1937-2019)

Der Visionär

Im Steirischen Blasmusikverband war Rudolf Bodingbauer von 1972 bis 1997 als Landeskapellmeister eine der treibenden Persönlichkeiten in der steten Weiterentwicklung der Qualität der heimischen Blasmusik. Er forcierte das Spielen von Originalkompositionen und war ein Wegbereiter der sinfonischen Blasmusik in unserem Bundesland.

Sein kritisches Denken und sein stetes Streben nach Weiterentwicklung machten die Militärmusik Steiermark zu einer der wichtigsten Ausbildungsstätten für junge Blasmusiker, die in weiterer Folge das Erlernte als Führungspersonen in ihren Heimatvereinen umsetzen konnten. So fanden Instrumente wie Oboe oder Fagott ihren Weg auch immer mehr in ländliche Regionen und viele Dinge, die für uns heute selbstverständlich sind, wurden erst durch sein umtriebiges und zukunftsweisendes Handeln ermöglicht. Ohne seine Arbeit wäre vieles in der steirischen Blasmusik nicht möglich gewesen und er kann mit Recht als großer Visionär und Motor in der permanenten Weiterentwicklung bezeichnet werden

Danke

Hohe und höchste Auszeichnungen des Steirischen und Österreichischen Blasmusikverbandes sind nur äußerliche Zeichen der hohen Wertschätzung von Rudolf Bodingbauer als blasmusikalischen Fachmann. Jeder, der unter ihm gespielt oder ihn als Aufnahmeleiter erlebt hat, kann seine besondere Ausstrahlung und enorme Musikalität bestätigen.

Die steirische Blasmusikfamilie verneigt sich vor einer ihrer größten Persönlichkeiten.

 

Die Verabschiedung findet am Montag, 9. Dezember 2019, um 14.00 Uhr in der Kirche Don Bosco in Graz statt.

 

Rainer Schabereiter